Julie Wolfthorn Freundeskreis

Privatsammlung Berlin / Foto: KOBERSTEIN FILM

Die Ausstellung „Profession ohne Tradition“ zeigte 1993 dem Berliner Publikum wenige Arbeiten der jahrzehntelang vergessenen Künstlerin. Christiane Binder-Gasper war dies Anregung zu Forschungen, Dr. Irene Knoll recherchierte und schrieb einen ersten biografischen Artikel. Fünf Jahre später sammelten sich regelmäßig Neugierige – wir nannten es Julie Wolfthorn Freundeskreis. Erst jüngst lasen wir in einer Quelle von 1908: Die „ausgezeichnete und beliebte Porträtmalerin versteht es, ihren Frauenbildnissen einen undefinierbaren poetischen Reiz zu verleihen, dass es manchmal schwer fällt, sich von ihrem Anblick loszureißen. Unwillkürlich versinkt man in Träumereien vor diesen Porträts der Poetin unter den Malerinnen.“ So erging es uns und tausenden Besucher:innen 2007 im Kunstsalon Thiede am Wannsee. 70 Jahre, nachdem die Künstlerin letztmalig im Jüdischen Kulturbund ausstellte, konnte der Freundeskreis dort eine erste Wolfthorn-Kabinett-Ausstellung gestalten und betreuen. Auch an späteren Ausstellungen über vergessene Malerinnen (Liebermann-Villa, Potsdam bzw. zu 150 Jahren VdBK) war der Freundeskreis beteiligt, zuletzt im Schloss Biesdorf 2019. Mehrere junge Frauen forschen aktuell weiter zu Wolfthorn.

Unsere besonders engagierten „Freunde“ Velio Bergemann, Hedwig Brenner und Ursula Rohloff sind leider inzwischen verstorben.