Remedios Varo

Remedios Varo wurde 1908 in Girona (Spanien) geboren und verstarb 1963, mit 55 Jahren, in Mexico City. Großgezogen von einer katholischen Mutter und einem Ingenieur, wurde auch Varo’s Karriere stark von diesen beiden Kräften – dem Spirituellen und dem Wissenschaftlichen – geprägt. Die spanisch-mexikanische Künstlerin spielte, von Mexico City aus, eine immense Rolle in der surrealistischen Bewegung. Sie ist vor allem für ihre einzigartigen Gemälde androgyner Wesen, in stilistischer Anlehnung an alchemistische Elemente oder okkulte Praktiken, bekannt.

Nach ihrem Abschluss an der Royal Academy of Fine Arts of San Fernando in Madrid, zog Varo nach Barcelona. Dort schloss sie sich Mitte der dreißiger Jahre der surrealistisch- avantgardistischen Gruppe „Logicophobista“ an. Nach dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs 1936 floh sie gemeinsam mit dem surrealistischen Poeten Benjamin Péret nach Paris. Obwohl Varo sich weiterhin mit dem Surrealismus beschäftigte und malte, stellte sie dort nur gelegentlich mit der surrealistischen Gruppe aus.

Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges zwang Varo aus dem von Nazis besetzten Frankreich nach Mexico zu fliehen, wo sie andere Exilkünstler:innen kennenlernte, darunter Wolfgang Paalen, Gordon Onslow Ford und Leonora Carrington, welche ihre engste Freundin wurde.

1953 kam Varo mit dem Australier Walter Gruen zusammen, welcher sein Land aus politischen Gründen verlassen hatte und sie leidenschaftlich in ihrer Kunst unterstützte. Von nun an sollte sie ihr ganzes Leben dem Malen widmen. In dieser Zeit entwickelte sie einen einzigartigen Stil des Symbolismus und Ikonografie, in dem sie oft Frauen mit herzförmigen Gesichtern (wie dem ihren) abbildete.1956 hatte sie ihre erste große eigene Ausstellung in Mexico City, welche hochgelobt wurde. Von da an stellte sie regelmäßig aus – größtenteils die Werke ihrer letzten zehn Lebensjahre.