Eva Gonzalès
1847 – 1883 / französische Malerin des Impressionismus
Einzigartig ausgebildet
Schon in jungen Jahren stürzte sich die Impressionistin Eva Gonzalès, die 1847 in Paris zur Welt kam, in die Kunstszene. Ihr Vater war Schriftsteller und die Mutter Musikerin und so fand Gonzalès Anschluss an die Kunst- und Kulturszene ihrer Zeit. Mit 16 Jahren beginnt sie 1865 ihre künstlerische Ausbildung beim namhaften Porträtisten und Pastellmaler Charles Chaplin. Doch ihrem Streben zur Avantgarde genügte der Unterricht bald nicht, so trat sie 1869 mit 22 Jahren in Edouard Manets Atelier ein – und sollte die einzige Schülerin bleiben, die der Maler je ausbildete.
Ausstellungserfolg und gute Kritiken
1870 wurde ihr Werk erstmals beim Pariser Salon präsentiert und 1872 erhält Gonzalès bei der Weltausstellung in Lyon (Frankreich) eine „ehrenvolle“ Beurteilung. Auch in den Folgejahren nahm sie wiederholt am Pariser Salon sowie der Gegenausstellung »Salon des Refusés« teil. 1882 war sie bei der Gruppenausstellung nur für Künstlerinnen, dem Cercles de la rue Volney, vertreten – eine neue Ausstellungsmöglichkeit für Frauen. An einer Impressionisten-Ausstellung nahm sie, wie ihr Lehrer Manet, nie teil.
Auch wenn Eva Gonzalès zu Lebzeiten nur bedingt Erfolge erzielte, so begeisterte sie wichtige Künstler und Kritiker ihrer Zeit, so die Schriftsteller Emile Zola und Stéphane Mallarmé oder den Kunstkritiker Zacharie Astruc.
Intime Malerei im eigenen Stil
Der künstlerische Stil Gonzalès entwickelte sich zu einem ganz eigenen und behielt stets einen verborgenen, intimen Ausdruck. Charakteristisch sind ihre einheitlichen Farbflächen und ihre akzentuierte Verwendung der Farbe Rot. Neben der Darstellung des eigenen Familienumfeldes, konzentriert sich Gonzalès auch auf Stillleben und Landschaften.
Mit nur 36 Jahren erlag die Künstlerin 1883, kurz nach der Geburt ihres ersten Sohnes mit Ehemann Henri Guérard, einer Embolie. Zwar wurde ihr 1885 eine erste posthume Einzelschau mit 48 Arbeiten gewidmet, doch verstarb die Künstlerin zu früh, um ihr Werk gebührend etablieren zu können.