Dorothea Maetzel – Johannsen
1886 – 1930 / Malerin der Moderne
Das kubistisch-expressive Werk Dorothea Maetzel-Johannsens war einst enorm erfolgreich. Heute ist es kaum bekannt, obgleich die Künstlerin in ihrem viel zu kurzem Leben Beeindruckendes vollbrachte.
Aufwachsen und Ausbildung
1889 in der Nähe Oldenburgs geboren. Liebend gern zieht sie sich als Kind in die Natur zurück, malt und zeichnet – und das mit einigem Talent! Als ihr dies auch während der Ausbildung zur Zeichenlehrerin an der Hamburger Gewerbeschule für Mädchen gespiegelt wird, trübt es Maetzel-Johannsen, dass ihr eine professionelle Künstlerische Ausbildung verweht bleibt:
Im künstlerischen Einklang mit dem Ehemann
Nur ein Jahr lang übt Maetzel-Johannsen den Beruf der Zeichenlehrerin aus, denn mit ihrer Heirat 1910 ist ihr eine Erwerbstätigkeit zur damaligen Zeit nicht mehr erlaubt. Doch die Ehe zu Architekt und Maler Emil Maetzel stellt sich als großes Glück für ihre künstlerische Entwicklung heraus. Das Talent Maetzel-Johannsens war es, was den späteren Ehemann ursprünglich für sie begeisterte und so schaffen die beiden Seite an Seite und befruchten ihre Kunst gegenseitig.
Inmitten des Kunstgeschehens
Fast rastlos, so scheint es, mischte die Künstlerin im Kunstgeschehens der Weimarer Republik mit. Gemeinsam mit ihrem Mann und unter anderem der Künstlerkollegin Anita Rée, ist sie 1919 Gründungsmitglied der Hamburgischen Sezession. Im selben Jahr beginnt sie expressionistisch zu arbeiten und wählt dabei gern das Motiv des weiblichen Aktes. Besonders eindrücklich inszeniert sie diesen in ihrem Werk „Zwei Akte mit Mondsichel“.
Gründend, Kreierend, Reisend
Das Künstler-Ehepaar hat vier Kinder, doch der Rückzug ins klassisch bürgerliche Leben liegt ihnen fern. Gemeinsam mit ihrem Ehemann etabliert Maetzel-Johannsen auch das Hamburger Künstlerfest und arbeitet an Auftragsarbeiten, die sie in den 1920ern aufgrund wachsender Bekanntheit und öffentlicher Anerkennung erhält. Sie bildet sich durch Reisen nach Frankreich und Schweden weiter und auch die Kunst des fernen Afrikas mit seiner abstrahierenden Form und Flächenhaften Darstellungen inspiriert die Künstlerin.
Späte Wiederentdeckung
Kurz nach ihrem 44. Geburtstag, verstirbt sie 1930 infolge eines Herzleidens und ihr Werk gerät für lange Zeit in Vergessenheit. Nur allmählich und zuletzt anlässlich des 100. jährigen Jubiläums der Hamburgischen Sezession wird der Künstlerin wieder Aufmerksamkeit geschenkt und ihr Werk der Öffentlichkeit präsentiert.