Dora Hitz

Dora Hitz 1898, unbekannter Fotograf
1856 – 1924 / Deutsche Malerin des Symbolismus und Impressionismus
„Ein jeder muss für sich allein und immer von neuem prüfen, wie weit ihn seine Schwingen tragen, um sich seiner Kraft und seiner Mängel bewusst zu werden.“
Dora Hitz
Künstlerin wider der Umstände

Ihre Freiheitsliebe hat die Künstlerin – für eine Frau ihrer Zeit – weit getragen. In der Nähe von Nürnberg geboren, wird sie später in Frankreich große Erfolge feiern und international ausstellen. Dabei können die die Eltern der jungen Dora Hitz nur mühsam die künstlerische Ausbildung ihrer begabten Tochter finanzieren. Im Alter von dreizehn Jahren beginnt Hitz ein Studium an einer Münchner Damenmalschule. Die bescheidenen Geldmittel, die die Eltern für die Ausbildung der Tochter entbehren konnten, besserte Dora Hitz durch das Kolorieren botanischer Kupferstiche auf. Anschließend lernt sie an der Münchner Akademie. Hier knüpft sie Kontakt zu Elisabeth zu Wied, der späteren Königin Rumäniens, die unter dem Pseudonym Carmen Sylva als Schriftstellerin tätig war. Diese stellt sie als Hofmalerin des rumänischen Königshofs an, wo Hitz bis 1882 Wandfresken, Buchschmuck und Ölgemälde schafft.

Dora Hitz, Kirschenernte, 1905
Courtesy Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Fotograf/in: Reinhard Saczewski
Aufbruch ins Unbekannte und internationale Vernetzung

Trotz ihrer privilegierten und gesicherten Stellung als Hofmalerin brach Dora Hitz 1880 nach Paris auf, wo sie zehn Jahre als Bohèmienne lebte. Bald erlangt sie in Paris künstlerisches Ansehen und ihre Werke werden international ausgestellt. In Frankreich, Belgien und Deutschland ist sie Mitglied zahlreicher bedeutender Künstler:innenverbände – darunter die Société Nationale des Beaux Arts Paris, die Société des Artistes Francais, die Association du Champs de Mars, die Novembergruppe und der Berliner Lokal-Verein der Deutschen Kunstgenossenschaft.

Ode an die Frauen

Vorerst arbeitet Hitz im symbolistischen Stil, wendet sich aber später dem Impressionismus zu. Sie kreiert zahlreiche Bildnisse von Frauen, Mädchen und Müttern. In Deutschland, wo sie ab 1891 lebt, findet die Künstlerin Anschluss an großbürgerliche Kreise und ist in diesen als Portraitmalerin beliebt.

Berliner Jahre

1894 gründet Hitz eine Damenmalschule in Berlin. Als Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen (VdBK), der Vereinigung der XI, des Deutschen Künstlerbundes und Mitbegründerin der Berliner Secession, ist die Künstlerin ohne Frage gut vernetzt in der Kunstszene der Großstadt. Trotz dessen gerät sie in zunehmendem Alter immer mehr in die soziale Isolation. Von Krankheit und finanziellen Nöten geplagt, stirbt Hitz 1924 in Berlin.